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Die Flugzeughandschrift des Melchior Bauer Seite 3

die Abschrift ist wörtlich mit allen - aus heutiger Sicht - Fehlern und Schreibweisen.

ich habe hir mit Sr. Königl. Majestät unterthänigst,
ein noch nie erfundenes Kunststück offenbaren wollen,
wie hir folget=
Das von Gott selbst genant ist, der Gnadenstuhl, oder
Cherub Wagen; das instrument, welches moses der Knecht
des Herrn, und auch zweitens der König Salomon, zu einer
Vor bedeutung auf die letzten Zeiten gemacht haben:
auf welchen das menschliche geschlecht in der luft
schweben kan, wie die fliegenden thiere: die uns als hohe
meyster und Vorbilder dienen.
Diesen Wagen kan ich nun mit meinen Händen machen,
wie er zum rechten gebrauche seyn soll, aller meist in solcher
gestalt, wie ihn der heilige prophet hesekiel, in seinen göttlichen
gesichte gesehen, und im ersten und zehnten Capiteln
da von schreibet.
Die unterschiedlichen thiere aber, sind die anzeigung der
vielerley geschlechte, Welche gemeinschaft mit diesem instru-
mente haben werden: den wie nun allerley menschen,
auf dem instrumente noah über das Wasser fahren, also
wirds mit diesem Wagen auch gehen; Es ist also auf dem
gnadenstuhle, gleich die gantze menschheit vorgestellet worden,
zurrechten die göttlich-gesineten, wie Löwen starke Richter.
Zur Linken die dum und thierisch wie ein Rind gesinet,
und doch dabey wie adler geschickt zum fligen, und ihres
Herrn befehl auß zu richten.
Diese Dinge aber, auß welchen ich diesen Wagen machen
kan, sind Däuen-Holtz, gewürkte Seide, und messingner Drat:
und in etwan drey oder vier monden zeit, kan ichs ver

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Flugzeughandschrift Melchior Bauer Seite 3

© horst decker

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